Antiinfektiva sind Arzneimittel zur Behandlung von Infektionskrankheiten. Sie können gegen Bakterien, Pilze, Viren und Protozoen wirken.
Die Hauptindikation für den Einsatz antiviraler Medikamente ist die Behandlung des Felinen Herpesvirus Typ 1. Topische Virostatika müssen in der Regel häufig verabreicht werden, typischerweise 5-6 x tägl., da sie eher virostatisch als virozid wirken. Bei gleichzeitiger Behandlung mit anderen Augenmedikamenten sollte ein Anwendungsabstand von ca. 15 Min. eingehalten werden. Aufgrund ihrer zytotoxischen Wirkung sollten sie nicht länger als zwei Wochen eingesetzt werden.
Die aufgeführten Medikamente zeigen die Wirkstoffe nach absteigender Wirksamkeit.
In vitro Studien haben gezeigt, das Trifluridin die beste Wirkung gegen FHV-1 aufweist. Leider ist der Wirkstoff derzeit nur in Tablettenform erhältlich, kann aber in Apotheken als 1 %ige Augentropfenlösung angemischt werden.
gute Wirksamkeit gegen FHV-1
gute Aktivität gegen FHV-1 mit langer Halbwertzeit, deutliche Reduktion der Virusausscheidung bei nur 2 x tägl. Anwendung, derzeit kein Augenpräparat im Handel
Aus der Infusionslösung können 0,5 %ige Augentropfen hergestellt werden.
derzeit kein Augenpräparat im Handel
in oraler Tablettenform erhältlich und somit behilflich, wenn eine topische Therapie nicht möglich ist oder eine systemische Herpeserkrankung vorliegt; 40-90 mg/kg alle 8 h
bei fünfmal täglicher Anwendung eine gute Wirksamkeit gegen FHV-1
derzeit kein Augenpräparat im Handel
Als Nahrungsergänzungsmittel wird von einigen Tierärzten L-Lysin zur Verringerung von Rezidiven der Herpeskeratitis befürwortet, allerdings gibt es nur sehr wenige Belege für den Nutzen dieser Behandlung. Tatsächlich zeigten die größten Studien entweder keinen Nutzen oder sogar eine Zunahme der Schwere der klinischen Symptome und Virusausscheidung bei mit L-Lysin supplementierten Katzen.
Auch der Einsatz von Interferonen wird zur Behandlung der Herpeskeratitis vorgeschlagen. Zwar zeigen Katzen-Interferon-ω und menschliches Interferon-α eine gute In-vitro-Aktivität gegen FHV-1 auf, bei einer experimentellen Studie hatte eine topische Vorbehandlung mit Katzen-Interferon-ω jedoch keine positive Wirkung auf den Verlauf einer experimentellen FHV-1-Infektion.