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© Jana Müller

Allergische Konjunktivitis


Ätiologie

Allergische Konjunktivitiden sind häufig bei Hunden zu beobachten, vor allem als Bestandteil einer atopischen Dermatitis.

Atopie ist eine Überempfindlichkeitsreaktion vom Typ 1. Die häufigsten Allergene sind Pollen, Schimmel und Hausstaubmilben.


Symptome

Zu den klinischen Symptomen gehören Bindehauthyperämie, Chemosis, Gesichtspruritus, periokulare Alopezie und Augenausfluss. Bei chronischer Antigenstimulation entwickeln sich konjunktivale Lymphfollikel.


Diagnose

Anamnese, körperliche Untersuchung und intradermale Hauttests werden zur Diagnose einer Atopie beim Hund herangezogen.


Zytologie

Ergebnisse der Zytologie und Histopathologie von Bindehautabstrichen bzw. Biopsieproben können auf das Vorliegen einer allergischen Reaktion hinweisen. Der Nachweis eosinophiler Granulozyten bei der zytologischen Untersuchung einer Bindehautabschabung gilt als diagnostisch für einen allergischen Prozess, jedoch treten Plasmazellen und Lymphozyten noch häufiger bei allergischen Reaktionen beim Hund auf.


Provokationstest

Der konjunktivale Provokationstest mit Hausstaubmilbenallergenen zeigte einen ätiologischen Zusammenhang zwischen Konjunktivitis und spezifischen Milbensensibilisierungen und könnte ein Instrument zur Bestätigung einer ätiologischen Diagnose einer allergischen Konjunktivitis sein.


Therapie

Die Vermeidung des auslösenden Allergens, die Hyposensibilisierung und die pharmakologische Unterdrückung der klinischen Symptome sind die primären Behandlungsformen.


Zur Linderung klinischer Symptome kann die intermittierende Anwendung eines topischen ophthalmischen Hydrocortisons oder Dexamethasons erforderlich sein.

Eine zweitägige Behandlung mit systemischen Kortikosteroiden, die wegen der Hauterkrankung eingeleitet wird, kann ebenfalls die Augensymptome lindern.

Topische Antihistaminika wie Naphazolin (z.B. duraultra N sine; Fa. OmniVion) und Mastzellstabilisatoren (z.B. Opatanol®, Fa. Novartis) können einen gewissen Nutzen haben, es liegen jedoch keine Studien zu ihrer Wirksamkeit bei Hunden vor.



Insektenstiche

Als durch Histamin und Immunglobulin E vermittelte Sofortreaktion nach der Nahrungsaufnahme kann es zu einer intensiven Chemose und einem Blepharödem kommen. Auch Arzneimittelunverträglichkeiten und Vergiftungen durch Ameisen-, Bienen-, Wespen- oder Hornissenstiche sowie Spinnenbisse können zu Schwellungen der Augenlider und Ödemen der Bindehäute führen. Die Chemosis ist oft beidseitig und der tatsächliche Bereich des Traumas (falls durch ein Insekt verursacht) wird selten identifiziert und kann weit von den Augen entfernt sein. Diese Fälle reagieren in der Regel schnell auf intravenöse oder intramuskuläre kurzwirksame Kortikosteroide und ein Antihistaminikum mit oder ohne topische Kortikosteroid-Augensalben, die drei- bis viermal täglich verabreicht werden.



Umweltreizstoffe und Kontaktüberempfindlichkeit

Bindehautreizungen aufgrund Umweltreizstoffen zeichnen sich durch schwere Bindehauthyperämie, Tränen, Schielen und Reiben im Gesicht aus. Betroffene Tiere werden durch sanfte Spülung der Bindehauthöhlen mit Augenlösungen behandelt.


Augenmedikamente können gelegentlich zu Kontaktüberempfindlichkeitsreaktionen führen, die sich in Blepharitis und Konjunktivitis äußern. Neomycin, Thimerosal und Benzalkoniumchlorid sind die wahrscheinlichsten Arzneimittel, die in der Augenheilkunde bei Hunden verwendet werden und diese Reaktion hervorrufen können. Betroffene Hunde leiden in der Regel an einer Bindehautentzündung, die nicht auf topische Medikamente anspricht. Die Haut ventral des medialen Augenwinkels kann anschwellen, hyperämisch werden und schließlich ulzerieren. Zunächst kann ein seröser Ausfluss vorhanden sein, der bei einer sekundären Infektion der Bindehaut mit Bakterien eitrig wird.

Zur Diagnose und Behandlung gehört das Absetzen aller Medikamente für eine Woche. Wenn kaum Besserung eintritt, sollten weitere diagnostische Untersuchungen, wie z. B. eine Bindehautabschabung oder eine Biopsie, durchgeführt werden. Wenn eine Besserung zu beobachten ist, der anfängliche Krankheitsprozess jedoch noch vorhanden ist, sollten die Medikamente auf andere, weniger reizende Medikamente umgestellt werden. Während jedes Medikament bei bestimmten Patienten irritierend sein kann, sind einige Medikamente wie topisches Pilocarpin (pH 4–5) dafür bekannt, regelmäßig Bindehauthyperämie und Chemosis zu verursachen.

duraultra
Dexavet
Opatanol